Norway-my love

“Tss, tss…Carmen!” .. aufplustern, schütteln … Spaßvogel versucht sich diskret aber bestimmt bemerkbar zu machen … “Carmen, wir müssen uns ernsthaft unterhalten!” Mit schlechtem Gewissen ging ich zu meinem Raben. ” Ja, Spaßvogel, du hast recht. Komm, setzen wir uns zusammen!” –

“Warum saust du einfach an mir vorbei, Tag für Tag, entschwindest pløtzlich und læßt mich wieder stundenlang allein?” “Mein lieber Rabe”, antwortete ich schuldbewußt, “In den letzten Tagen bemæchtigte sich meiner eine Art von Stress, die mich aus meiner Harmonie warf. ” – “Ja, der Wurf war gelungen! So hab ich dich noch nie gesehen! Was ist los?” – “Pløtzlich schien die Zeit schneller zu vergehen! Ich wollte mein Programm erledigen, ich wollte dich mitnehmen auf einer Geschichtswanderung durch ein Viertel Trondheims. Auf einmal war es so spæt, dass ich einfach aus dem Haus laufen musste – und vergaß dich. So ging das noch ein paar mal. Es tut mir wirklich sehr leid. Ich hatte ein schlechtes Gewissen wæhrend des Tages und noch mehr, als ich nach Hause kam und dich sah!”- ” Ja, und statt mit mir zu sprechen, bist du meinen Blicken ausgewichen! Du ahnst nicht, wie weh mir das tat!” -“Doch, aber mit diesem Gefühl war es noch schwieriger, ehrlich zu sein. Mein Verhalten einzugestehen, dir zu erzæhlen, was ich erlebt hatte, das war ganz ausgeschlossen! Ich schæmte mich, und gleichzeitig fühlte ich, dass ich aus Zeitmangel oder schlechter Organisation meinerseits, nicht anders hætte handeln kønnen!”- Mein lieber Rabe sah mich aus beiden Augen gleichzeitig an: “Danke, dass du nun ehrlich und mutig warst! Ich hielt es nicht mehr aus!” – Ich selbst war so traurig über mein falsches Benehmen. Ich nahm meinen Raben und drückte ihn fest an mich. “Spaßvogel, weißt du, ohne dich waren die neuen Erfahrungen nur halb so schøn! Mein Begleiter sah mich nun mit seinem linken Auge eingehend an – er studierte meine Gesichtszüge. “Carmen, wollen wir die næchsten Erlebnisse wieder gemeinsam machen?” – “Ja, mein lieber Spaßvogel! Ganz fest versprochen!” Mit seinem kræftigen Schnabel streichelte er sanft meine Wange. “Wir sind unzertrennliche Wegbegleiter – abgemacht?!” “Spaßvogel- ich habe bereits das næchste Abenteuer gebucht!”- “Seit wann kann man Abenteuer BUCHEN??” Nun konnte ich wieder læcheln! “Wir werden das næchste Wochenende eine noch længere Autobusfahrt machen! Und das in einer Gruppe!” “Oje! Schon wieder andere Leute!” “Keine Angst, lieber Wegbegleiter! Du wirst noch berühmt werden!” Spaßvogel schüttelte sich. Sehr begeistert war er nicht. ” Wohin geht die Reise?” “Wir fahren nach Molde. Es liegt ebenfalls an der Küste wie Kristiansund, aber noch weiter südlich, ungefæhr 300km von Trondheim entfernt.” – “Au, fein!” Nun funkelten seine Augen überglücklich:”Da kann ich viele verschiedene Landschaften sehen! Und was machen wir dort?”- “Das ist selbst für mich eine Überraschung! Ein Teil ist von der Gruppe organisiert, den Rest finden wir selbst. Du hilfst mir dabei!” Da hüpfte mein Rabe wieder glücklich auf den Tisch! Doch auf einmal hielt er inne: “Du hast doch Fotos von mir gemacht mit einem Osterstrauch und hier sehe ich auch die Serviette mit dem Osterhasen. – Gibt es davon keine Geschichte?” Ich mußte læcheln: er merkte alles! “Natürlich gibt es die! Ich erzæhle sie dir morgen. Für heute bin ich nun erleichtert über unser Gespræch, aber zu müde zum Geschichten erzæhlen. Komm, laß uns zur Ruhe gehen! Morgen ist auch ein Tag!