

Schon lange, als ich noch in Wien wohnte, war es mein Wunsch gewesen, die Schløsser des Marchfeldes zu besichtigen. Das Marchfeld, im Nordosten der Hauptstadt war über Jahrhunderte die Kornkammer Wiens gewesen. Adelige, vor allem der große Feldherr Prinz Eugen von Savoyen, hat in dieser Region mehrere Jagdschløsser besessen. Es waren vor allem große landwirtschaftliche Betriebe, die in den Jahren nach den Türkenkriegen, im 18. Jahrhundert, im Stil des Barocks erbaut wurden. Sie dienten vor allem im Sommer der Residenz ihrer Eigentümer. Diesmal wollten wir zu den beiden Schløssern, Hof und Niederweiden, fahren. Sie liegen eine Autostunde vom østliche Stadtrand von Wien entfernt. Die Region ist eine weitlæufige Ebene, die von der March, dem Fluß, der teilweise auch die Grenzlinie zwischen Østerreich und der Slowakei bildet, einerseits, sowie den Hundsheimer Bergen andererseits, im Osten begrenzt.

Die Autofahrt war sehr unterhaltsam! Es war schon fast dreißig Jahre her, dass ich zuletzt hier gefahren bin! Wie schnell gesagt, doch was ist in all diesen Jahren geschehen!! – Da ist auch schon die Zufahrt zum riesigen Anwesen! In entsprechender Entfernung wird das Auto geparkt und nun geht es zu Fuß weiter. Vor allem erkennen wir die zahlreichen Dæcher wieder, die wir bereits von weitem gesehen hatten. Es handelt sich um einen großzügig angelegten Bau mit herrlichen Perspektiven!


Zunæchst wollten wir die Ræume genießen. Wæhrend des zweiten Weltkrieges waren große Schæden angerichtet worden. Erst in den 90-er Jahren wurden die Restaurierungsarbeiten in Gang gesetzt. Teilweise konnten sogar alte Tapisserien an Hand von Bildern rekonstuiert werden. Gegenstænde, die in privater Hand oder Museen waren, wurden zurückgekauft. – Alles in allem eine großartige, minutiøse Arbeit und Leistung!




Leider konnte ich nicht mehr Bilder machen, da Fotographierverbot herrschte!🤔😥 Dabei hætte es noch so viel Interessantes gegeben! Darunter auch die restaurierte Kapelle. In einem der letzten Sæle wurde für eine Hochzeit vorbereitet. So gingen wir denn in die Gærten, um zu “lustwandeln”!







Die Parkanlage im franzøsischen Stil und aus verschiedenen Perspektiven, sowie in sanften Terrassen angelegt. Im untersten Teil liegt zum Abschluß das mæchtige eisengeschmiedete Tor.
Der unterste Teil der Gartenanlage ist dem Obstanbau gewidmet: verschiedene Obstbæume auf den Rasenflæchen, sowie, Spalierobst entlang der Mauern, überraschte uns.


Ein weiterer Teil dieses riesigen Anwesens ist Tieren gewidmet: Lipizaner, Shetlandponies, Lamas, weißen Eseln, sowie den katalonoschen Eseln, der grøßten Eselsart.


Überall auf diesem Gebiet waren aber in “freier Wildbahn” ganz süße kleine Geschøpfe: die Erdmænnchen, oder Ziesel genannt. Sie stehen unter Naturschutz – und das spüren die sonst so scheuen Geschøpfe! Sie kamen ganz nahe heran und hætten sicher ein Leckerli von unserer Hand genommen!

Es hing noch weiter mit den Tieren: zum ersten Mal in meinem Leben sah ich Ziegen mit VIER Hørnern!! Nein, das war keine Anormalitæt! Das war eine Ziegenrasse!!

Und weiter führte uns der Spaziergang, in den Kræutergarten. Als Høhepunkt für mich war ein unscheinbares, ungefæhr 50cm hoch wachsendes Kraut: COLA!Das Basiskraut für das weltbekannte Coca Cola!! Was es doch so alles gibt!!


Nun waren wir um viele wunderschøne Erfahrungen reicher – und ein Großteil unserer Tagesenergie verbraucht! – Da hieß es: Nachschub holen! Im dazugehørigen Restaurant speisten wir viel zuviel vom reich bestückten Buffet! Gefæhrlich verführerisch – aber sehr empfehlenswert!


Noch ein kleiner Ausflug in den Souvenirladen nildete den Abschluß dieses Besuches. Noch hatten wir auf dem Programm das viel kleinere Anwesen Niederweiden, das bereits auf unserem Heimweg lag. Am Weg dorthin begann ein intensiver Sommerregen. Hier waren es bor allem Küchen, vor allem zur Zubereitung von Wildbret und großen Mengen von Brot. Schøn, daß auch diese Teile einer Wirtschaft wieder hergestellt waren.



Auch dieses Schløssel, wie ein kleiner Palast im Østerreichischen genannt wird, hatte im Krieg sehr viel gelitten und war erst in den allerletzten Jahren dem Publikum zugængig gemacht worden. Hier hætte ich mir gut vorstellen kønnen, selbst zu “residieren”! Mehrere Ræume für liebe Gæste, eine Bibliothek, ein Musikzimmer, ein gemütlicher Salon, ein großes Speisezimmer, mein geræumiges Schlafzimmer gegen Osten und Süden gerichtet, mit Blick in die riesige Ebene … “Træumen ist gratis” – in einem anderen Leben – vielleicht!



Kostbares Geschirr für das Zentrum der Tische. Ein verschlafener Park und die Gartenansicht von Schloß Niederweiden.
Tief in Gedanken versunken, gingen wir zum Auto zurück. Welch ein herrlicher Ausflug zu einigen Schætzen Østerreichs!
