DRITTER TEIL: BESUCH AUF DEN INSELN


Das war der “Auto-Tag!” Es war ein Glück gewesen, ein Auto im Ort leihen zu kønnen! Der næchste offizielle Autoverleih war eine Autostunde entfernt! Meine Hauptziele waren beide gleichermaßen wichtig: auf alle Fælle wollte ich die naheliegende Inselgruppe Lauvøya besuchen. Ich war bei meinem allerersten Besuch von Fosen dort hinausgefahren – in meinem Buch berichte ich davon – und die Inselgruppen waren in mystischen Nebel gehüllt gewesen…diesmal sollte ich sie im Sonnenschein sehen! Mein zweites wichtiges Ziel war ein Besuch in einer Lachszüchtung. Diese Tour hatte ich per Telefon gebucht, für 11h morgens. Das Auto sollte schon um 8h abgeholt werden. Bis dahin mußte ich bereits gefrühstückt haben und ausfahrbereit sein. Der Weg zum Mechaniker waren gute zehn Minuten…
Pünktlichst war ich dort! Das Auto war ein Peugeot als Werkstættenfahrzeug! Das heißt; drei Personensitze in einer Reihe und danach die Trennwand zum Laderaum. Auch gut! Ich machte meinen Sitz zurecht, schnallte mich an und warf einen Blick in den Rückspiegel!😳 Hopla! Da ist ja alles schwarz! Ich ruckte an dem Rückspiegel herum – bis ich ihn in der Hand hatte! Nein – auch das noch!! Darunter war der “normale” Rückspiegel. Na also! Warum nicht gleich! Aber – da sah ich nur die Trennwand!! Na klar!!! Ich konnte ja nicht nach hinten sehen!! Das war ein Lieferwagen! Jetzt mußte ich mich darauf einstellen, stets die beiden Außenspiegeln zu beachten! Tja, alles erlebt man irgendeinmal zum ersten Mal! Aber ok, Lektion gelernt, auf geht’s!👍😊 Ich wollte auf alle Fælle zuerst in Richtung Lachs fahren. Dort im der Næhe gab es zwei grøßere Inseln, die ich vor der Führung besuchen konnte: Stokkøya und Linesøya. Sie waren ganz draußen vor dem Festland, also Fosen. Pløtzlich war ich jedoch in Revsnes, wo die Lachszuchtführung war! Wie das? Naja,…jetzt wußte ich zumindest, wo das Ziel war. Hier leuchtete zwischen saftigem Grün ein roter Kirchturm hervor. Ich parkte das Auto und ging eine schmale Straße den Hügel hinan.



Revsnes gab den Anschein eines Industrieortes – fast ungewohnt! Ich kehrte zum Auto zurück und fuhr nun zu den Inseln. Die grøßere Insel ist Stokkøya. Die Straße wand sich entlang dem Wasser. Bunte, kleinere æltere Bauernhæuser standen unterbrochen von mehreren Wochenenddomizilien und grüßten den Vorbeikommenden.Immer weiter hinaus zog und wand sich die Straße, hatte unerwartete Kurven, die wieder eine ganz andere Landschaft zeigten!



Hier scheint Ruhe und Gelassenheit zu herrschen. Keine Autos, die überholen møchten, keine eilenden Menschen, natürlich keine lærmenden Motorræder groß oder klein. Von Stokkøya fuhr ich über die neue Brücke zu Linesøya.



Diese Insel ist 16 Quadratkilometer groß. Nur 59 Menschen wohnen hier stændig. An Wochenenden und im Sommer ist die Zahl høher. Hauptsæchlich ist hier Ackerbau und Viehzucht. Leider blieb mir nicht genug Zeit, die Insel zu umfahren. Ein guter Grund, wiederzukommen!
Nun mußte ich zurück, um die Lachszucht zu sehen. – Dazu kommt extra ein Beitrag. Ich überspringe somit und wende mich dem zweiten Hauptthema zu, den Lauvøya. Sie liegen nahe Åfjord, meinem Ausgangspunkt. Wæhrend die beschriebenen Inseln felsig und mæchtig dastanden, war Lauvøya flaches Grasland, mit ganz geringen Erhebungen. Die anderen Inseln “trotzten” dem Meer, dem Wetter, wæhrend hier Lauvøya hingebungsvoll Sonnenschein, Nebel und Regen in sich aufnahm. Es war wie Yin (Lauvøya) und Yang (Stokkøya und Linesøya). Vereinzelt standen alte Bauernhæuser, doch gab es eine Anzahl eleganter Ferienvillen. Dies schien ein Rückziehort betuchter Herrschaften zu sein.





Auf der Rückfahrt von dieser Insel kam ich an einem geschichtlichen Ort vorbei: Dragseide. Einerseits ist es eine Landenge, die zwei Fjorde voneinader trennt. In alten Zeiten, so las ich, hievte man Boote und Segelschiffe hoch und brachte sie über die Landesenge zum gegenüberliwgenden Fjord, um die Fahrt fortzusetzen. – Umgekehrt als heute, wo man die Fahrzeuge vom Land auf eine Fæhre bringt, um sie am gegenüberliegenden Land wieder in Bewegung zu setzen. Die zweite geschichtliche Aufmerksamkeit gilt einer alten Begrabungsstætte, die im 19. Jahrhundert wiederentdeckt wurde, um dann im 20. Jahrhundert archæologisch untersucht und geschützt zu werden. Es sind Steinsæulen, aber auch længere und kürzere Grabhügel, die gut erkennbar sind. Man nimmt an, daß dieser Ort seit 600 v C. bis 1000 n.C. zur Grablegung genutzt wurde. Dragseide war durch viele Jahrhunderte hindurch ein wichtiger Verbindungsort und Handelsplatz.



Somit kehrte ich voll mit Eindrücken, aber auch müde, zur Werkstætte zurück und gab das Auto ab. Ich hatte trotz kurzer Emtfernungen über 200km zurückgelegt… Im Hotel freute ich mich auf ein gutes Abendessen, um den Tag zu beschließen.


