Fosen – eine Perlenkette vor Trondheim

ZWEITER TEIL: AUSSICHTSPUNKT

So wie man mir die Wanderungen erklært hatte, wollte ich los. Nach dem Strand war ich kurz im Hotel, stærkte mich, zog mir Wanderzeug an, gutes Schuhwerk und ging los. Ich wollte nur eine kleine Wanderung vor der Sauna und dem Abendessen machen. Der Pfad zum Aussichtplatz war gut gekennzeichnet… Immer dem Wegweiser nach. Mehr im Unterbewußtsein kreuzte ich den Schotterweg, von dem man mir in der Info erzæhlt hatte. Hinein in den Wald! Nach den ersten Metern stand ich vor einer imposanten Felswand.- Sie war wie ein Zugang zu…?

Die Felswand wollte mir ein Signal geben.- Verstand ich es?

Von nun an ging es nur noch kletternd voran! Fein, dass es stets Zeige oder Wurzeln gab, um mich vorwærts zu hanteln! Ich sah zurück: steiles Gefælle! Nicht einmal eine Sekunde Überlegung! Nur vorwærts, vorwærts! Es gibt kein Zurück! Verflixt: der Schotterweg! Ich habe ihn nur gekreuzt – unbewußt! Aber, ok, da oben scheint die Sonne, da wird der Aussichtpunkt sein! Tæuschung – üble Tæuschung! Es war nur eine leichte Kehre um høher zu steigen! Zwischen Felsen, Wurzeln, durchweichter rutschiger Erde – oder hinter mir der Abgrund! Uff! Der Schotterweg!- Jetzt muß ich doch bald oben sein! Lichte Høhen – da muß der Aussichtspunkt sein! Nein! Die næchste Kehre! Und nochmals høher! Nur noch Felsen, Erika und Heidelbeerkraut! Tief unter mir der Ort – weiter wollte ich gar nicht schauen! Weiter, immer weiter, irgendwann komme ich ans Ziel – oder?

Immer weiter… huch! Jetzt auch noch mit einem Seil weiterklettern! Das erinnerte mich an Kristiansund, wo es auch keinen Weg zurück gab! “Und das auf meine alten Tage!” Doch endlich! Das Felsplateau! Gott! Welch atemberaubende Aussicht!! Ja, schwindelnd und atemberaubend! Aber ich hab’s geschafft!

Unglaubliche Schønheit, Weite …! Und ich habe es mir erklommen! Danke!

Nun mußte ich nur noch den “verflixten” Schotterweg finden! Nun gab es zwei Wegweiser: entweder noch weiter zum næchsten Gipfel oder zum Wassertank. Letzterer mußte ins Tal führen, nach Åfjord, zumindest zum Fluß! Dieser Pfad war leicht zu gehen! Aber sumpfig! Naja, Schuhe und Füße trocknen! Nach kurzer Zeit kam ich zu einem romantischen Steintisch – hier war der Schotterweg!!

Wære ich richtig gegangen, wære ich hier gelandet – und hætte nicht die atemberaubende Aussicht gehabt! – Danke, den “falschen Weg” gegangen zu sein! Eine Stimme in mir sagte:” ich wußte, du würdest es schaffen! Du mußt über deine Grenzen gehen!”- Na – diese Stimme kennt mich besser als ich! Richtig zügig und bequem ging’s den WEG hinunter – jawohl: diesmal war es ein echter Weg!! Am Wassertank vorbei, in Richtung Fluß…

Ein gemütlicher Weg und zahme, glückliche Schafe im Wald …

Bald kam ich an den Beginn des Weges und aus dem Wald. Und alles innerhalb der vorgesehenen Zeit! Einfach toll! Da habe ich mir die Sauna verdient, danach einen herzhaften Salat im Restaurant des Hotels und zuletzt einen Verdauungsspaziergang. Ein ausgefüllter Tag!