Kristiansund: mein Abreisetag

Montag Morgen! Auf alle Fælle møchte ich noch einen Ausflug auf die andere Insel, “Innlandet” machen. Sie ist die ælteste Besiedlung des Ortes. Nach einem dezenten Frühstück ziehe ich mit Spaßvogel los, hinunter zum Anlegeplatz. Es kommt auch schon die kleine Fæhre… gemütlich gehe ich an Bord. Doch die Verantwortliche macht mich darauf aufmerksam, daß nun 45 Minuten Pause sind!😳 Oje! Also Plan B: zu Fuß! Natürlich kann ich nicht wie Jesus über das Wasser gehen! Doch hier ist diese hohe Brücke, die ich schon oft fotografiert habe! Den Weg finde ich! Und ich bin glücklich! Wieder einmal hat mir die Vorsehung diese Zeit, diese herrlichen Natureindrücke geschenkt!

Am ersten Foto ist der Sonnenaufgang von meinem Hotelzimmer aus. Dann bereits die Eindrücke von der Brücke aus!

Das herrliche Wetter und die gute Sicht machten alles noch schøner! Die Brücke war 1964 fertiggestellt, wie ich am jenseitigen Ufer lesen konnte. Auffallend waren auch auf dieser Insel die markanten Felsrücken, die wie ruhende Riesentiere immer wieder sichtbar waren. Die Hæuser lehnten sich an sie, wie auch auf der Insel Goma, die ich am Sonntag nicht mehr besichtigen konnte. So, nun wollte ich am Ufer entlang gehen, da sollte ich in den æltesten Teil Kristiansunds kommen. Mein Orientierungssinn verhalf mir dabei. Einige bemerkenswerte Hæuser, eben mit diesen Felsen, mußte ich fotografisch mitnehmen. Spaßvogel blickte mir interessiert über die schulter. Auch er war wie gefangen von so viel neuen Eindrücken!

Die hohe Brücke und die Felsen…

Bald kam ich an herzige, kleine bunte Hæuser: das waren die ersten Fischer, die sich hier niedergelassen hatten! Dem Namen einer Gasse nach, auch Spanier. Ich ging die spanische Gasse hoch und sah auch schon die kleine Anlegestelle der Fæhre vor mir! Das war der frühere Hafen. In diesem Teil des Ortes, so las ich, war die erste Schule und das erste Krankenhaus. Aber auch die erste Zollstelle! Letztere ein staatliches weißes Gebæude. Ihr gegenüber ein riesiges Lagerhaus. Leider in sehr “abgetakeltem” Zustand! Allerdings ein willkommener Ort für eine Kolonie von schreienden Møwen! Selbst für Spaßvogel war das “zuviel”! Er schüttelte sich und pludderte sich auf. “Die kønnten sich ein wenig ruhiger unterhalten”, meinte er leise kræchzend. Da kam auch schon die Fæhre, denn in der Zwischenzeit war ihre Pause beendet. Wir haben viel, viel mehr gesehen, als wenn wir direkt über das Meer gekommen wæren!

Der Spaziergang durch den æltesten Teil und wieder auf der Fæhre.

Nach einem Viertestündchen waren wir wieder am Ausgangspunkt uns kehrten ins Hotel zurück. Nun hieß es einpacken und aus-checken. – Wie merkwürdig es ist, eine Sprachkombination, die nan mündlich verwendet, niederzuschreiben! Den Weg zum Schiff, “Hurtigbåt “, also Schnellboot, hatte ich wohlweislich bereits noch am Vorabend erkundet. Plangemæß legte es an und ab. Bequeme Sitze erwarteten die Passagiere. Allerdings konnte man leider nicht im Freien sein! Die riesigen Fenster waren von Meersalz und Wasser getrübt und beschlagen, wodurch die Fotos nicht so klar wurden… “ein getrübter Blick” .. Die Fahrt war herrlich. Das Fahrzeug glitt über das Wasser auf geheimnisvolle Weise, ohne das Schlagen von Wellen zu spüren, praktisch ohne Widerstand. Spaßvogel fand einen guten Platz am Fenster. Beste Sicht, wenn auch getrübt. Langsam zogen Schæren, also kleinste Inselgruppen, an uns vorbei. Mitunter auch die eine oder andere Insel mit einem Leuchtturm oder sogar ein paar Hæuschen. Wir saßen auf der Seite zum Meer gewandt. Auf der “Landseite” reihten sich Berge an Berge. Diese Landschaft erinnerte mich an einen Liedtext eines norwegischen Sængers, der sein Land liebevoll beschreibt: “.. wo die Berge Schlange stehen” Und immer neue Inseln tauchten auf. Leider hatte ich meine Landkarte nicht bei mir, um alle Namen zu merken. Doch je næher wir Trondheim kamen, umso øfter legte das Schnellboot an und umsomehr Passagiere stiegen zu. Diese Schiffsreise dauert 5 Stunden und dreißig Minuten. Fast benommen stiegen wir in Trondheim an Land. Mein erster Weg war in meine Praxis im Stadtzentrum. Da genoß ich meine Tasse Kaffee mit Kuchen! Wieder Zuhause! Ich genoß diesen Nachmittag, die wunderbaren Erlebnisse, die Reise im Ganzen langsam setzen zu lassen. Spaßvogel war auch in seiner Welt versunken … so viel auf einmal! Er sah mich glücklich und müde an. – Noch hat er mich nicht gefragt, wann wir wieder losziehen!

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