Fortsetzung vom Sonntag in Kristiansund

Nach dem interessanten Kirchenbesuch ging es weiter. Ich wollte den Damm besuchen und dann den Küstenpfad nehmen. Also los! Auf diesem Weg traf ich bereits Hundebesitzer auf ihrem morgendlichen Gang, wie auch einige Familien… Auf dem Damm war noch Eis, also eine willkommene Gelegenheit für Kinder, Steinchen oder selbst Eisbrocken auf das Eis zu werfen, und dem Geræusch zu lauschen, das dadurch entstand…

Da war ich bereits auf dem Küstenpfad. Er führte durch niedrigwachsende Føhren, ein Zeichen des heftigen Windes, der die Bæume zu diesem Wuchs zwingt. Nach kurzer Zeit kam ich an eine Bank. Eine herrliche Aussicht bot sich mir!

Mein erster Aussichtspunkt.

Ich hørte eine Familie vorbeigehen, bevor ich selbst aufstand, um meinen Weg fortzusetzen. Ich war ja gespannt, wie sich bald herausstellte, voll zu Recht! Spassvogel war voll begeistert! Er wußte nicht, wohin er zuerst schauen sollte! Ich ging den Wegmarkierungen nach. Gut, dass sie da waren, denn von Weg war bald kaum mehr zu sprechen! Es war gerade 13 Uhr: da sollten alle Kirchenglocken des Landes für Frieden læuten. Ich hielt inne.- Vor mir ging es steil bergab, auf Fels und ohne Møglichkeit, sich festzuhalten. Gut, in sich in Gedanken zu sammeln und “Frieden auf Erden” zu wünschen,im Herzen zu fühlen.- Denn auf mich wartete diese Herausforderung, mich ins Unbekannte, Unsichere, vollkommen allein zu begeben. Nun kamen junge Leute mit einem Hund vorbei, grüßten und begaben sich auf den Abstieg. Das war wie eine Erleichterung für mich: wenn die es schaffen, kann ich es auch!

Immer mit Optimismus voran!

Sehr konzentriert begab ich mich auf den Abstieg. Ich mußte mich auf gute Schuhsohlen verlassen, die nicht pløtzlich davonrutschten – kunterbund den Fels hinunter bis zum steinigen Strand tief unten! Immer tiefer kam ich und meine Zuversicht stieg! Hurra! Geschafft! Spassvogel hatte mir über die Schulter geschaut und sich auf seine Art fest angehalten. Er hatte keine Lust zu plaudern! Doch als er mein “Hurra!” hørte, plusterte er sich kurz auf, um sich danach zu entspannen. “Uff, Carmen! Ich heiße Spaßvogel, nicht Abenteuervogel! Diesen Abgrund stets vor sich zu haben ist wirklich nicht spassig”, kræhte er. “Glaube mir, mein lieber Begleiter, ich hatte auch Angst! Doch einmal auf dem Weg, muß man nur vorwærts! Es geht, wie du siehst! Uns nun dürfen wir Beide stolz sein, diese Herausforderung hinter uns gebracht zu haben!” Er sah mich mit dem linken Auge an… Und det Weg führte weiter, am Ufer entlang, über Stock und Stein… und wieder stieg der Pfad etwas hoch… weiter vorne sah ich eine Holzbrücke entlang der Felswand. Ok, da also geht es weiter. Doch – hoppla!- was war das? Pløtzlich war kein Pfad, keine Spur, kein Weg mehr! Nur ein Seil pendelte vor mir aud der rosafarbenen Felswand! Und nun?? Spaßvogel sah übet meine Schulter:”Carmen, halte dich am Seil fest und klettere die Felswand hoch!”, kræchzte er weise. – “Was sagst du da!? Ich bin noch nie in meinem Leben einen Felsen hochgeklettert!”- “Nun, dann wird es heute das erste Mal!” kræchzte er nun schelmisch und sah mich mit dem rechten Auge an. Es gab wohl keine andere Wahl! Na, dann los! War eigentlich gar nicht so schwierig! Oben angelangt sah ich wieder den Pfad, der nun über die Holzbrücke führte. Da konnte ich die Landschaft wieder betrachten! Ja, wieder war ich über meine Grenzen gegangen! Ich durfte mir ruhig viel mehr zutrauen! Nun kam ein einfacher Pfad durch einen Wald, wo Riesen, oder Trolle mit riesigen Steinen gespielt hatten! Ich ließ mich auf einem dieser Steine für eine Pause nieder. Zwei sportliche Mædchen eilten vorbei.

Riesige Felsen lagen verstreut im Wald. Dank des roten “T” konnte ich dem Steig folgen.

Nach der Pause waren wir gestærkt, den Weg fortzusetzen. Doch zu unserer Überraschung kreuzte pløtzlich ein gut ausgebautet Kiesweg! Herrlich! Zurück zur Zivilisation!! Nich nie war mir ein Kiesweg willkommener gewesen als nach dieser Wanderung! Gemæß meiner Karte führte dieser durch den Friedhof zum æltesten Beobachtungsposten von Kristiansund, meinem weiteren Tagesziel.

VARDEN, heute der bekannte Aussichtsturm, mein weiteres Ziel.

Allein schon det Weg durch den præchtigen Wald war entspannend! Hier waren kræftige Nadelbæume, wæhrend keine paar hundert Meter entfernt nur niedrigwachsende Føhren überlebten! Wie sich die Natur den Gegebenheiten anpaßt! Der Pfad durch den Friedhof war sehr belebt! Hier waren Spaziergænger zur Sonntagstour! Eine trotzige Kirche war weithin sichtbar. Dann kam Siedlungsgebiet und der markante Turm Varden grüßte. Ich ging in seine Richting, und siehe da, auch zu ihm führte ein gepflegter Weg! Varden war in der zweiten Hælfte des achzehnten Jahrhunderts als Holzturm erbaut worden und überlebte so bis ins frühre zwanzigste Jahrhundert, als er durch einen massiven Steinbau ersetzt wurde. Die Aussicht von hier in alle Richtungen war unbeschreiblich!

Am høchsten Punkt von Kristiansund

Ich hatte nun fast alle meine Ziele erreicht. Gerne wollte ich noch über eine Brücke auf die Insel GOMA. Zunæchst aber der Abstieg und durch ein schønes Villenviertel bis zum Überblick, wie ich zur næchsten Insel kæme.

Die Insel Goma mit den merkwürdigen Felsformationen…

Doch als ich den langen Weg sah, den ich noch zurücklegen sollte, um dorthin zu gelangen, beschloß ich, lieber in Richtung Hotel zu gehen und møglichst unterwegs ein nettes Kaffeehaus zu finden, um Kaffee und Kuchen zu genießen. Das hatte ich mir verdient! Spassvogel war fast meiner Meinung: aber statt meiner Jause wollte er lieber etwas Fleisch! Letztendes fanden wir seinen Wunsch! Da es nirgends eine Cafeteria gab, landeten wir in einem Khebabladen! Dort ließen wir uns eine Khebabteller mit viel Salat gut munden. Khebab für Spaßvogel und Salat für mich! Dann war absoluter Feierabend für uns Beide! Dankbar kamen wir ins Hotel und verarbeiteten die vielen Tageseindrücke!

Kristiansund bei Nacht von meinem Hotelzimmer aus

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